Kreditfinanzierte Übernahmen: Finanzbranche optimistisch gestimmt

Neulich fand wieder die weltweit größte Finanzinvestoren Konferenz statt: die Super Return International 2011 in Berlin. Was hatten die Finanzer dort zu erwarten nach harten Zeiten in der Finanzkrise? Firmen, die sich auf Übernahmen spezialisiert hatten, waren eine Zeit lang nicht so erfolgreich wie sonst, doch jetzt zieht die Branche scheinbar wieder an, und es herrscht eine positive Stimmung auf dem Markt.

So konnte dem Namen Super Return, der für „Super Gewinn“ steht, wieder alle Ehre gemacht werden. Das Geschäft läuft wieder wie in Zeiten vor der Finanzkrise, die 2008 einen ihrer Höhepunkte hatte. Diese war unter anderem durch wilde Spekulationen auf dem Immobilienkredit-Markt entstanden, durch Derivate, die finanzieller Vernunft entbehrten.

Schuldenfinanzierung im Übernahmegeschäft
Finanzinvestoren, die vorwiegend Kredite zur Übernahme in Anspruch nehmen, profitieren von niedrigen Zinsen auf dem Finanzmarkt. Schulden machen scheint sich also vor allem auch im kreditfinanzierten Übernahmegeschäft zu lohnen. Viele Beteiligungsgesellschaften investierten in 2010 mehr als noch im Vorjahr, was als positives Zeichen gewertet werden kann.

Beteiligungsgesellschaften sind hierbei übrigens nicht zu verwechseln mit den sogenannten Holdings, die als Mutterkonzern eines einheitlich geführten Konzern zu sehen sind und nicht nur „externen“ Geschäftstätigkeiten nachgehen.

Private Equity: Änderungen nach der Finanzkrise
Was sich im Übernahmegeschäft etwas geändert hat nach der Finanzkrise? Extrem hohe Schuldenaufnahmen bzw. Kreditfinanzierungen scheinen etwas zurück gegangen zu sein, ohne dass sich das Geschäftsmodell weitgehend geändert hat. Wer sich mehr über die Private-Equity-Konferenz Super Return 2011 in Berlin informiert, der merkt gleich, dass es auch einige kritische Stimmen zu der „Veranstaltung von Heuschrecken“ gibt wie es teilweise wörtlich heißt.

Die Metamorphose  „Heuschrecken“ bzw. „Heuschreckenschwärme“ als Bild für aggressive Finanzinvestoren wurde damals vom Politiker Franz Müntefering geprägt und wird gerne auch heute noch in den Medien verwendet, vor allem von denen, die der Finanzwelt eher abgeneigt sind. Sicherlich gibt es Auswüchse an Spekulanten, die ein eher fragwürdiges Geschäftsgebaren an den Tag legen; doch sollte man nicht gleich die ganze Finanzindustrie deswegen über einen Kamm scheren.

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